Praxisschwerpunkt:
Depression
Ist denn gegen alles ein Kraut gewachsen?
Pro Jahr erkranken in Deutschland fünf bis sechs Millionen Menschen
zwischen 18 und 65 Jahren an einer Depression – mit steigender Tendenz.
Mittelschwere bis schwere Depressionen sollen wegen langen Arbeitsausfallzeiten und den sozialen Konsequenzen medikamentös
behandelt werden. Studien zur klinischen Wirksamkeit zeigen jedoch, dass
nur ca. 50 bis 60 % der Patienten auf die Therapie mit dem ersten
Antidepressivum ansprechen. Die Chance für einen Therapieerfolg bei
unzureichender Response auf die Behandlung innerhalb der ersten Wochen
nimmt deutlich ab. So sinkt die Wahrscheinlichkeit eines therapeutischen
Ansprechens nach zwei Wochen ohne Zeichen einer Besserung auf unter
15 %, nach drei Wochen auf unter 10 %. Spätestens zu diesem Zeitpunkt
soll die Behandlung modifiziert werden.
Eine neue Therapieoption ist z.B. die Add-on-Therapie mit retardiertem
Quetiapin (Seroquel Prolong). Es ist zur Behandlung depressiver
Erkrankungen (Episoden einer Major Depression) als Zusatztherapie bei
Patienten, die unzureichend auf die Monotherapie mit einem
Antidepressivum angesprochen haben, zugelassen: Augmentation.
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