Praxisschwerpunkt:

Multiple Sklerose

 

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine Entzündung an verschiedenen Stellen des Gehirns und Rückenmarks. Sie betrifft vor allem junge Frauen, kann aber auch bei Männern und prinzipiell in jedem Lebensalter auftreten. Sie tritt bei etwa einem von 1000 Menschen auf (in Stuttgart also bei ca. 600 Menschen). Häufige Symptome sind:
Sehstörungen
Missempfindungen
Lähmungen
Störungen der Geschicklichkeit und des Gleichgewichts.

 

Besonders am Anfang der Erkrankung kann die Abgrenzung von anderen Erkrankungen und Entzündungen des Zentralnervensystems sehr schwierig sein, da es keinen beweisenden Befund oder Laborwert für die MS gibt. Die Diagnose wird daher vor allem durch eine genaue Anamnese und neurologische Untersuchung gestellt. Hilfreiche Zusatzuntersuchungen sind die evozierten Potentiale, die Kernspintomographie von Gehirn und Rückenmark, sowie die Lumbalpunktion mit Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit.

 

Bei der Multiplen Sklerose entstehen in der weißen Substanz von Gehirn und Rückenmark verstreut vielfache (multiple) entzündliche Entmarkungsherde, die vermutlich durch den Angriff körpereigener Abwehrzellen auf die Hüllschicht der Nervenzellfortsätze verursacht werden. Da die Entmarkungsherde im gesamten ZNS auftreten können, kann die Multiple Sklerose fast jedes neurologische Symptom verursachen. Sehstörungen mit Minderung der Sehschärfe und Störungen der Augenbewegung sind typisch.

 

Die Behandlung wird in der akuten Phase eines Schubes oft mit hochdosiertem Cortison durchgeführt; Übungsbehandlungen mit Krankengymnastik und Ergotherapie sind für die Wiedererlangung verloren gegangener Funktionen oft sehr hilfreich. Eine Vorbeugung gegen weitere Verschlechterungen wird zunehmend erfolgreich mit sehr aufwendigen medikamentösen Therapien – mit immunmodulatorischen (Interferone, Natalizumab, Glatiramerazetat) und immunsuppressiven (Mitoxantrone) Substanzen – durchgeführt, auch wenn eine Heilung bisher nicht möglich ist.  

 

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