Praxisschwerpunkt:

Schlaganfall

 

Ein Schlaganfall wird durch kritische Störungen der Blutversorgung des Gehirns verursacht. Dem Schlaganfall liegt ein plötzlicher Mangel der Nervenzellen an Sauerstoff zugrunde.

 

Als Zeichen eines Schlaganfalles können plötzlich, je nach Schweregrad, auch gleichzeitig mehrere Symptome auftreten:

  1. Sehstörung auf einem oder beiden Augen (evtl. einseitige Pupillenerweiterung), Gesichtsfeldausfall, Doppelbilder
  2. Fehlende Wahrnehmung eines Teils der Umwelt (Neglect)
  3. Schwindel, Gangstörung, Gleichgewichts- oder Koordinationsstörung (Ataxie)
  4. Taubheitsgefühl
  5. plötzliche Lähmung oder Schwäche im Gesicht, Arm, Bein, oder auch einer ganzen Körperhälfte
  6. Verwirrung, Sprach-, Schrift- oder Verständnisstörung, Wortfindungsstörungen
  7. stärkster Kopfschmerz ohne erkennbare Ursache bei evtl. entgleistem Blutdruck
  8. Schluckstörungen (Dysphagie)
  9. Orientierungsstörungen

 

Ursachen sind oft arteriosklerotische Verengungen bzw. Verstopfungen der Arterien im Hals oder im Gehirn oder ein Riss in der Gefäßwand, häufig sind auch Erkrankungen des Herzens verantwortlich. Zur Arteriosklerose tragen vor allem die Risikofaktoren Rauchen, hoher Blutdruck, Zuckerkrankheit und hohe Blutfettwerte bei, aber auch z.B. Bewegungsmangel.

 

Viele Bemühungen gehen dahin, mögliche Risikofaktoren für einen Schlaganfall wie beispielsweise Bluthochdruck zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln, um mögliche Ursachen an den Halsarterien oder am Herzen bei gefährdeten Menschen schon aufzudecken, bevor ein Schlaganfall eintritt. Dann ist es möglich durch eine vorbeugende Behandlung mit Medikamenten oder auch Gefäßoperationen eine akute Durchblutungsstörung mit ihren oft fatalen Folgen für die Betroffenen (bleibende Lähmungen, Sprachstörungen) zu verhindern.

Aber längst nicht bei allen ischämischen Hirninfarkten ist es also die Arteriosklerose, zu beschreiben als das thromboembolische Geschehen – die arteriosklerotischen Gefäßwanderkrankungen der großen Hirnarterien – die zum ischämischen Insult führen.

Bei Kindern können Schlaganfälle nach Herzoperationen, bei Gerinnungsstörungen, auch bei Infektionen oder Blutvergiftungen auftreten.

 

Bei ganz jungen Schlaganfallpatienten handelt es sich oft um Vaskulopathien (Gefäßwandveränderungen) und Gerinnungsstörungen als Ursache.

 

Zu den weiteren Ursachen zählen Dissektionen (Gefäßverletzungen durch Bindegewebserkrankungen, die erst dann manifest werden, wenn zusätzliche Faktoren wie akuter Infekt oder übermäßige mechanische Dehnungen der Gefäßwand hinzukommen. Gefäßdissektionen sind im jugendlichen und jüngeren Erwachsenenalter wahrscheinlich die häufigste Ursache von Verschlussprozessen der hirnversorgenden Arterien und gleichermaßen von Hirninfarkten).
An weiteren entzündlichen Gefäßerkrankungen sind (die großen Arterien betreffend) die Takayasu-Arteriitis und die Arteriitis cranialis zu nennen. Diese sind entzündliche Gefäßerkrankungen.

Die Schlaganfallsursachen im Kindesalter und jungen Erwachsenenalter sind also nicht wie beim Erwachsenen die „Arteriosklerose“, sondern es sind nichtarteriosklerotische Vasopathien (Vaskulopathien).

 

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